Stadtentwässerung Fürth Verwaltungsgebäude
Beschreibung
Die Baumassen sind entlang der Erschließungsstraße zum Gelände der Kläranlage positioniert. Damit erfolgen eine Fassung der Straßenführung und eine Abschirmung der hinter den Gebäuden angeordneten Lagerflächen zur Straße hin. Die Zufahrten zum Grundstück und zu den Garagen sind so angeordnet, dass der vorhandene Baumbestand im vollen Umfang erhalten werden kann. Der Baukörper ist so aufgebaut, dass in zwei separaten Blöcken im Erdgeschoss die Garagen und Lagernutzungen und ein Großteil der Werkstattnutzungen untergebracht werden können. Dabei wurde auf eine räumliche Trennung der Nutzungen für den Klärwerksbetrieb sowie für den Kanalbetrieb geachtet. Die Einrichtungen für den Klärwerksbetrieb sind den vorhandenen Nutzungen der Kläranlage zugeordnet, die Nutzung für den Kanalbetrieb befindet sich in Nähe der Hauptzufahrt. Über den beiden Werkstatt- und Garagenblocks ist im 1. und 2. Obergeschoss ein dreibündiger Büroriegel angeordnet, der sozusagen das Bindeglied darstellt und zugleich die Fernwirkung dominiert.
Funktion
Im Untergeschoss sind im wesentlichen Technik, Lager, Registratur und die Umkleide- und Sanitärbereiche mit Schwarz-Weiß Trennung angeordnet. Das Erdgeschoss ist zweigeteilt, bestehend aus dem Bereich des Kanalbaus mit Werkstattbüros, Garagen, Werkstätten und dem zentralen Eingangsbereich und dem Bereich der Kläranlage mit ebenfalls Werkstätten, Garagen, Anlieferbereich Labor und einem, als zentrale Warte ausgeführten Bürobereich. Um innerhalb der Büros ein konzentriertes Arbeiten auch bei der Besetzung mit mehreren Mitarbeitern und einen ordnungsgemäßen Publikumsverkehr zu ermöglichen sind in den Geschoßen ausreichend Besprechungsräume und Wartezonen angeordnet, die über die Nutzungsbereiche hinaus dem Betrieb des Gebäudes zur Verfügung stehen. In der Mittelzone der Normalgeschoße sind Räume ohne Tageslichtanforderungen wie WCs, Archive, Abstellräume Aufzüge etc. untergebracht. Im 1 OG sind Räume für den Betrieb der Kläranlage, also die Flächen des Labors, der Aufenthalts- und Schulungsraum für den gewerblichen Betrieb sowie Bürobereiche für den Kläranlagenbetrieb untergebracht. Im 2.Geschoß befinden sich die Räume der Werkleitung und die Flächen für den Kanalbetrieb (Rechnungswesen, allg. Verwaltung sowie die technische Abteilung des Kanalbetriebs)
Das 3. OG nimmt den zentralen Kantinenbereich mit Aufwärm- und Verteilerküche auf. Der Kantinenraum ist mit einer variablen Trennwand ausgestattet um ihn sowohl für den täglichen Betrieb als auch für größere (auch externe) Veranstaltungen nutzbar zu machen. Bei externen – und Abendveranstaltungen kann das OG 3 – ohne betreten anderer Bereiche – vom Eingang über einen Aufzug oder die Haupttreppe erreicht werden.
Energiekonzept
Durch eine Minimierung der Hüllflächen und eine Optimierung der energetischen Qualität der Außenhaut wurden sehr geringfügige Heizlasten erreicht. Diese werden über Wärmeentnahme aus den Abwässern der Kläranlage gedeckt. Als Heizflächen sind untergehängte Decken aus Metall bzw. Gipskarton mit darin verlegten Heiz- und Kühlschlangen vorgesehen. Die Raumluftversorgung erfolgt im Quellluftsystem mit Wärmerückgewinnung. 20 m³ pro Person / Büro entspricht ca. 38 m² Rauminhalt und einem 0,5-fachen Luftwechsel. Der sommerliche Wärmeschutz wird passiv durch einen außenliegenden Sonnenschutz sowie eine Sonnenschutzverglasung gewährleistet, aktiv über die Versorgung der Heiz- und Kühldecken mit Kaltwasser aus den anstehenden Grundwässern. Spitzenlasten der Kühlung können über Absorber-betriebene Kühlzentralen aus der Abwärme der Kraftwärmekoppelung versorgt werden.
Fassade
Eine Nutzungsflexibilität wird durch eine Rasterung der Fassade und die Möglichkeit Trockenbauwände an die Fassadenpfosten anzuschließen erzielt. Das Ausbauraster beträgt 1,50 m. Durch geringe Eingriffe können somit die Zimmerzuschnitte geändert werden. Das Raumprogramm ist nach mehreren Abstimmungen mit dem Nutzer für die derzeitigen Anforderungen voll umfänglich und nachgewiesen. Einem möglichen Erweiterungsbedarf der Stadtentwässerung wird durch Bereitstellung von zwei Reservebüros mit je 1 AP und drei Reservebüros mit je 2 AP Rechnung getragen. Ein zusätzliches Erweiterungspotential stellt die mögliche Aufstockung im Westen des Casinos im 3. Obergeschoss dar.
Projekt Informationen
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Art:Neubau
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Projektjahr:2022
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Ort:Fürth
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Baukosten:19,0 Mio. € brutto
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Leistungsphasen:LPH 1-8
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Bruttogrundfläche:8.525 m²
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Bruttorauminhalt:37.895 m³
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Nutzfläche:5.540 m²