Parkhaus Petersweg
Beschreibung
Auf dem Areal des ehemaligen Mittelmünsters und späteren Jesuitenklosters in der Regensburger Altstadt wurde das in den 70er-Jahren erbaute, baufällige Parkhaus durch einen Neubau ersetzt. Die städtebauliche Gliederung der Baumasse gelingt durch die Ausbildung von Gebäudefugen. Die Einzellängen der Fassadenstücke orientieren sich an den Altstadttypischen Parzellengrößen. Die Gebäudetiefe ist funktionell durch die Stellplatztiefen und die Breiten der Fahrgassen vorgegeben und liegt bei ca. 17 m. Für eine optimale Belichtung, natürliche Belüftung des Parkhauses sowie der besseren Orientierung im Gebäude wird ein offener Innenhof ausgebildet, der sich ebenfalls in vielen Altstadtquartieren Regensburgs wiederfindet. Die Dachausbildung folgt der Parzellierung der Baumasse. 14 unterschiedlich steile und lange Pult- und Satteldächer, fügen die Baumasse auch aus der Vogelperspektive, bestmöglich in das Ensemble des Weltkulturerbes ein. Entsprechend bewegt zeigt sich auch die Silhouette der Trauf-und Giebelabfolge entlang des Petersweges und der neu geschaffenen Gassen.
Gebäudestruktur und Fassade
Trotz dieser städtebaulichen Maßnahmen soll das Parkhaus als Gesamtwerk erkannt werden und nicht den Eindruck von 14 Einzelgebäuden vermitteln. Daher wird das äußere Erscheinungsbild durch die Verwendung eines kraftvollen einheitlichen Fassadenmaterials zusammengebunden. Der dafür, ausgewählte Naturstein, ein witterungsbeständiger und frostsicherer, Dolomit kommt aus der südlichen Frankenalb, nördlich von Eichstätt. Die offenen Lager- und Stoßfugen dienen der besseren Durchlüftung des Parkhauses. Die gewollt robuste Oberfläche der Fassade zitiert vielfältige Beispiele aus dem Regensburger Stadtgebiet. Die Verwendung dieses Steinmaterials wird sich später auch in der Gestaltung des Jesuitenplatzes fortsetzen. Wenige, akzentuiert in die Fassade eingeschnittene, geschoßhohe Öffnungen tragen zur Auflockerung des äußeren Erscheinungsbildes bei und geben vielfältige Blickbeziehungen umgebende Bebauung und Dachlandschaft mit Domblick frei.
Konstruktion
Eine besondere Herausforderung für die Planung stellten die unter dem Parkhaus liegenden Keller des ehemaligen Jesuitenklosters dar. In Zusammenarbeit mit dem Statikbüro Lammel ist es uns gelungen, die Einleitung der Lasten aus dem Parkhaus in die Fundamente nahezu ohne zusätzliche Störung der Gewölbe zu realisieren. Es konnte sogar mehr als die Hälfte der Betonstützen, die für den Vorgängerbau mit wenig Rücksicht durch den Gewölbebestand geführt wurden, wieder entfernt werden. Die historischen Keller befinden sich nun wieder weitgehend in einem originalgetreuen Zustand. Die unterschiedlichen Entwicklungsschichten wurden im restauratorischen Konzept sichtbar gelassen. Das neue Parkhaus ist als Stahlverbundkonstruktion mit Betonverbunddecken konzipiert. Es verfügt über 550 Stellplätze und einer 2500 m² großen denkmalgeschützten Gewölbekelleranlage.
Die historischen Kellergewölbe werden durch neue Zugänge erschlossen und als drei separate Diskotheken genutzt.
Projekt Informationen
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Art:Neubau
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Projektjahr:2014
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Ort:Regensburg
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Baukosten:14,0 Mio. € brutto
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Leistungsphasen:LPH 1-8
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Bruttogrundfläche:23.500 m²
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Bruttorauminhalt:72.500 m³
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Nutzfläche:20.800 m²